Backen im Orient
Bäckerei Diepenbrock unterstützt Hilfsorganisation in Jordanien
Die Kreishandwerkerschaft Warendorf/Steinfurt (KH) ist im Auftrag der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) auf die Bäckerei Diepenbrock in Everswinkel zugegangen, um einen Kurzzeitexperten im Bereich Bäckerei/Konditorei zu finden, der für drei Wochen ein Hilfsprojekt in Amman (Jordanien) unterstützt. Dabei stößt die KH auf einen jungen Bäckermeister, der sich schon vielen Abenteuern gestellt hat. „Theoretisch wussten wir sehr gut was auf uns zukommt, praktisch war es eine Katze im Sack!“ beschreibt Mundri die Vorbereitung auf das Projekt.
„Im Vorfeld hatte ich noch keine Erfahrungen im arabischen Raum gesammelt, deswegen habe ich im ersten Moment gestutzt, als ich Jordanien gehört habe. Ich wusste, dass es in dieser Region auf der Welt sehr unruhig ist. Nach kurzer Bedenkzeit war Mundri klar, „Ich will mir einen eigenen Eindruck verschaffen, wie es in diesem Teil der Welt zugeht.“ Geholfen hat Ihm, dass Jordanien im mittleren Osten als „sicherer Hafen“ gilt, was bedeutet, dass sowohl die Kriminalitätsrate als auch die Armut nicht vergleichbar mit den anrainer Staaten, wie Syrien, Irak oder Libanon ist. Das war der Start für ein kurzes aber eindrückliches Abenteuer.
Der everswinkeler Bäckermeister hat sich den Zeitraum mit seinem Mitarbeiter Hans Wegener geteilt. Mundri war für den ersten Teil und Wegener für den zweiten Teil des Projekts vor Ort. „Ich sah im Vorfeld die größte Herausforderung in der Kommunikation auf Englisch, im Nachhinein war es die kleinste. Vor Ort ging es vielmehr um Flexibilität und Koordination der zu Verfügung gestellten Mittel.“ wusste Wegener zu berichten. Genau diese Mittel waren sehr überschaubar. Princess Taghrid Institute for Development & Training ist eine Hilfsorganisation / Bildungsstätte in Amman, die seit 2010 für benachteiligte und geflüchtete Frauen aus Jordanien, Syrien und dem Irak, im Alter zwischen 19-24 Jahren begleitet.
In der hauseigenen „Backstube“ steht eine kleine Knetmaschine und ein kleiner Umluft Ofen. Dies sind die Voraussetzungen für traditionelle deutsche Backwaren, wie Brezel, Sauerteig Brot oder Hefezöpfe. Ein klassisches „back to the roots!“ und für die Profis nicht mit dem Alltag zu vergleichen. Unser Ziel war es, die jungen Frauen für handwerkliche Arbeit zu begeistern. Mit selbstgebackenen, duftenden und leckeren Backwaren am Tagesende, war dies für uns nicht so schwer.“, freut sich Mundri über die strahlenden Gesichter der Frauen. Die Unterstützung der GIZ ist langfristig angelegt. So folgen in den kommenden Monaten weitere Trainings in Jordanien von Kurzzeitexperten die von der Kreishandwerkerschaft Warendorf/Steinfurt gefunden wurden, in verschieden Bereichen der handwerklichen Ausbildung. „Wir freuen uns riesig über die positive Resonanz und planen bereits weitere Einsätze.“, resümiert Wegener. „Überraschend wissbegierige und motivierte junge Frauen, die trotz misslichster Lage, positiv in die Zukunft schauen. Ein Land welches sich stark entwickelt, mitten in einer Region in der an vielen Stellen blutiger Krieg herrscht. Kurzum ich komme gerne wieder um zu helfen!“ erklärt Mundri.
Eine Hilfsorganisation die sich seit 2010 um benachteiligte und geflüchtete Frauen aus Jordanien, Syrien, und dem Irak, im Alter zwischen 19-24 Jahren kümmert. Viele dieser Frauen sind familienlos, was in vielen arabischen Ländern gleichzeitig als Namenslos angesehen wird. So bekommen diese Frauen keine Anstellung, keine Wohnung und erstrecht keine Unterstützung vom Staat. PTI hat sich auf die Fahne geschrieben, gerade diesen Frauen eine Perspektive zu geben, in Form einer Unterkunft und die Chance zur aus und Weiterbildung in den inzwischen 5 eigenen Bildungsstätten. Hierbei konzentriert sich die Schule auf Kunsthandwerk und außerhaus Catering. Langfristig sollen viele weitere klassische Handwerksberufe folgen. PTI wird dabei von der Gesellschaft für Internationalen Zusammenarbeit (GIZ) unterstütz.